Mitarbeitergespräche vs. Teamdialoge

Was ist richtig? Mehr einzelne Mitarbeitergespräche oder lieber Teamgespräche – dies werden wir immer mal wieder gefragt. Es gibt kein richtig oder falsch. Was wichtig ist, die Angemessenheit beider Möglichkeiten zu wahren und die Intention des Dialoges vorher für sich zu klären, also warum wir dieses Gespräch führen wollen.

Ein Austausch mit dem einzelnen Mitarbeiter hat in jedem Fall seine Berechtigung, gerade dann, wenn erkennbar wird, dass der Mitarbeiter/ die Führungskraft aktuell Hilfestellungen bei der eigenen Entwicklung und anstehenden spezifischen Veränderung benötigt. In diesem Dialog sollte sich darauf konzentriert werden, gemeinsam auf die Suche nach Lösungen und Optionen zu gehen im Sinne eines Mentorings / Coachings.

 

Was bei solch einem Gespräch vermieden werden soll und wirklich vermieden werden soll: Das nicht ausschließlich die Beziehung Führungskraft - Mitarbeiter fokussiert wird, im Sinne der Berichterstattung. Dadurch könnte der Eindruck entstehen, der Mitarbeiter arbeitet für die Führungskraft (also für „1“ – oben) und nicht im Kontext seiner  übernommenen Verantwortung. Dies wäre fatal, denn bei weiterer zunehmender Komplexität benötigen wir Führungskräfte mit echter und gelebter Verantwortung auf den einzelnen Ebenen, weniger Funktions-Verantwortlichkeiten die nach oben reporten.

 

Was in diesem Zusammenhang auch noch berücksichtigt werden sollte: Herkömmliche Mitarbeitergespräche blenden die Wechselwirkung im Team aus, welche aber für den Erfolg ausschlaggebend sind. Wir sind immer nur so gut, wie wir es schaffen als Einzelner uns in relevanten Beziehungsgeflechten gut einzubinden und einen Beitrag zu leisten.

 

FAZIT: Eine Wechselwirkung im Team auszublenden muss man leider als unterkomplex bezeichnen und wird der Anforderung der Zukunft eine WIR-Kultur zu orchestrieren, nicht gerecht. Die Einzelleistung eines Mitarbeiters sollte immer nur am Rande interessieren. Die Antwort der Zukunft heißt „kollektive (intuitive) Intelligenz“.

 

TIPP: Überprüfen Sie kritisch unter Berücksichtigung der Überlegung „Was ist Ihre Intension des Dialoges?“. Ein Coaching- oder Mentoren-Ansatz ist nur über ein Einzelgespräch sinnvoll. Aber nicht alle Mitarbeiter benötigen aktuell solch eine spezifische Begleitung. Daher ziehen Sie Team-Dialoge und –Workshops für die Entwicklung vor. Üben Sie sich immer stärker in Team-Moderation, denn diese Kompetenz ist hoch relevant für die Zukunft und die Orchestrierung einer WIR-Kultur.