Vor-Boten der neuen WIR-Kultur

Organisationen der Zukunft benötigen eine neue WIR-Kultur, welche sich heute in den Unternehmen nur sehr schwergängig etabliert. Dies liegt auf der einen Seite an den vorhandenen Rahmenbedingungen, wie Systemen (Hierarchiesystem, Vergütungssystem, Zielvereinbarungssystem etc.) und auf der anderen Seite an einem noch nicht ausreichend gereiften Mindset, welches sich in einem offeneren Menschen- und Weltbild abbildet.

Wahrnehmen und Lernen können wir als Unternehmen zu diesem Thema mal wieder vor unserer Tür. Die gesellschaftlichen Entwicklungsphänomene weisen uns den Weg. Überall in der Gesellschaft entstehen neue kollektive Gemeinschaften in denen wir uns vernetzen, online und offline, privat und professionell.

Soziale Phänomene wie Co-Working, Co-Living, Co-Mobility und Co-Creation markieren einen echten Phasensprung in der gesellschaftlichen Evolution. Die Gesellschaft regiert heute schneller und flexibler auf die Anforderung einer hochkomplexen Welt und hilft uns dabei jene Co-Kompetenzen auszubilden, die im Kontext der Konnektivität immer wichtiger werden. Was für wundervolle Aussichten!

 

Die steigende Kooperationsbereitschaft in der Gesellschaft dient als probates Mittel zur Komplexitätsbewältigung. Denn je mehr unsere Lebenswelten von Automatisierung und Algorithmisierung durchdrungen werden, umso mehr rückt eine menschliche Grundkompetenz, wie Empathie und soziale Resonanz wieder in den Fokus. In einer vernetzten Gesellschaft herrscht eine tiefe Sehnsucht nach einer Kultur, die Beziehungen schafft und nach Identitäten, die über das eigene Ich (Ego) hinausgehen.

 

Allein im deutschsprachigen Raum gibt es rund 240 Maker Spaces, FabLabs, Hacker Spaces und offene Werkstätten an denen Menschen sich treffen, um gemeinsam Werkzeuge und Wissen zu teilen (vgl. maker-faire.de/makerspaces). In Großstädten wie Los Angeles oder New York wohnt fast jeder Zweite in einem Co-Living-Haushalt (vgl. Manthorpe 2016). Im Jahr 2000 gab es deutschlandweit gerade mal 38.000 angemeldete Carsharing-Nutzer, heute sind es weit über 2 Millionen (vgl. carsharing.de)

 

FAZIT: Hierdurch ist mal wieder so wunderbar erkennbar, dass die fortschreitende Digitalisierung auch immer im unmittelbaren Zusammenhang mit sozial-kulturellen Veränderungen steht. Im 21. Jahrhundert lässt sich der Mensch nicht mehr als rational-egoistisches Homo oeconomicus beschreiben, sondern er entwickelt sich zum Homo socialis (Zukunftsreport 2019, M.Horx), der mit den Mitteln der Kollaboration und Kooperation nach Sinn, Emotionalität und Innovation sucht.

 

TIPP: Gesellschaftliche Wandelphänomene zeigen sich mal wieder so wunderbar als Vorboten der Entwicklung für Unternehmen. Was in der Gesellschaft passiert, bleibt nicht vor der von der Tür der Unternehmen stehen. Auch wenn es vielleicht in einer begrenzten Population schwieriger ist, die Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen darzustellen, kommen wir um ein Lernen und Experimentieren in Organisationen nicht umhin. Wer bei unserem spannenden Expertentag genau zu diesem Thema nächsten Donnerstag noch dabei seien will, meldet sich jetzt an! Wir haben noch drei Plätze zu vergeben. Jetzt anmelden!