Die Transformations-Reihenfolge macht den Unterschied

Die Sorge, vom digitalen Express abgehängt zu werden, lässt heute viele Unternehmen in den Aktionismus verfallen, jetzt ganz schnell agil zu werden. Immer wieder erleben auch wir, dass emsig nach best practice und zu kopierenden Vorlagen gesucht wird.

Gespickt wird die ganze Euphorie von der Einführung einer Vielzahl an kreativen und agilen Methoden. Unter dem Schlagwort Agilität und agilen Leadership werden wagemutig Reorganisationsprojekte auf die Tagesordnung gerufen.

Wer wirklich bereit ist eine Transformation im Unternehmen zu wagen, muss über fundamentale Änderungen von Organisations- und Führungskultur nachdenken. Eine erfolgreiche Transformation hängt davon ab, wie sich im ersten Schritt die Führungskräfte, Gestalter und Vorwärtsmacher eines Unternehmens ernsthaft auf den Weg begeben, sich im hohem Maße mit sich selbst: ihren Glaubenssätzen, Werten, Handlungsprinzipien auseinanderzusetzen und ihre Beziehungsgestaltung zu reflektieren, inwieweit es gelingt menschliche Potentiale zu erkennen und diese zu fördern. Das eigene Ego verliert in einer digitalen und komplexen Welt immer mehr an Relevanz, da es den Weg für die eigene kontinuierliche Entwicklung versperrt.

 

FAZIT: Die Führungsaufgabe lautet also nicht, dass beste Organisationsmodell zu konzipieren oder zu kopieren, sondern erst einmal sich mit sich selber auseinanderzusetzen: Was lässt mich im Hamsterrad drehen? Welche Wirkungen erziele ich wo? Was ist mein wahres Führungsanliegen? Wie transformiere ich mich selber? Im zweiten Schritt geht es darum einen Rahmen zu schaffen, damit eine Zusammenarbeit von selbstständig denkenden und handelnden  Menschen entstehen kann. Dies hat wenig mit Struktur, aber viel mit Kultur zu tun.

 

TIPP: Wenn wir in den Unternehmen wirklich eine digital-kulturelle Transformation realisieren wollen, müssen wir beginnen uns erst einmal selber zu transformieren. Der wirksamste und nachhaltigste Erfolg hängt von der Reihenfolge ab: 1. Ich-Transformation, 2. Wir-Transformation und erst dann gelingt eine 3. Organisations-Transformation.

 

Es ist ein längerer Weg, der morgen aber begonnen werden kann.