Herausforderung Überraschung?

Sich zu fragen: Wie werden wir als Organisation in der Zukunft mit all unseren Mitarbeitern, Partnern und dem Markt gemeinsam agieren und  „leben“ – stellt heute eine Grundlage für die Zukunft dar. Dies lässt sich irgendwie noch bewältigen mit Zukunftslaboren, BootCamps, OpenDays und Innovationswerkstätten.

 

Was sich aber zusätzlich abzeichnet ist eine weitere Herausforderung - die vielfältig eintretenden überraschenden Ereignisse. Manche Organisationen nehmen diese auch als Störungen oder Widersprüche wahr.

Also Ereignisse, welche nicht mehr in ihrer Entwicklung vorhersehbar sind. Der Kunde - der sich nicht mehr zielgruppenspezifisch verhält, die Mitarbeiterin - die individuell andere Prioritäten setzt, der Geschäftspartner - der von heute auf morgen nur noch digital agiert oder Wettbewerber - die  mit neuen Servicemodellen rasant den Markt erobern. Die bisher mühsam erarbeiteten Pfade, Planungen und Prozesse werden gebrochen und damit unser Erfahrungswissen. Diese überraschenden Ereignisse werden von Organisationen und Individuen als vielfältige Widersprüche empfunden. Sie stören, irritieren, greifen an und setzen dem Eigenen etwas anderes entgegen. Unzufriedenheit, Unverständnis und Unbeherrschbarkeit machen sich klimatisch immer weiter breit, da keine vorgefertigte Lösung vorhanden ist.

 

FAZIT: Bei so vielen überraschenden Ereignissen wird die Hinterfragung unserer Haltung existenziell. Wie bekommen wir die „Großzügigkeit“ hin, aus dem sterilen Entweder-oder ein fruchtbares Sowohl-als-auch zu machen? Wie erlernen wir die Kunst und Disziplin, Widersprüche produktiv zu moderieren und wie können wir mehr gemeinsam riskieren und experimentieren?

 

TIPP: Als erstes beginnt es bei der Akzeptanz des Dilemmas. Es ist ein Phänomen einer bestehenden komplexen Welt, dass überraschende Ereignisse, welche wir als Störung oder Widersprüche wahrnehmen, zur Tagesordnung gehören. Des Weiteren könnten wir viel stärker mit dem „Als ob“ spielen, indem wir uns nicht nur in den Kunden versetzen, sondern auch mal wieder in den Mitarbeiter, mal in die Digitalisierung selber, mal in das ungewöhnliche Geschäftsmodell des Wettbewerbers, mal in unseren anstrengenden Businesspartner. Was wäre zum Beispiel, wenn wir mal nicht der Mitarbeiter sind, sondern das Wesen der Digitalisierung selber wären: Würden wir es nicht dann gern bunt, vernetzt, schnell und interaktiv haben wollen? Zu versuchen, sich in das „Wesen“ des jeweiligen überraschenden Ereignisses hineinzuversetzen, eröffnet neue Denkhorizonte. Es versetzt uns in die Lage unsere Gestaltungsmöglichkeit auszubauen.

 

Auch 2018 werden wir Überraschendes, Schräges und Unerwartetes erfahren. Dies sollten wir freudig erwarten, da wir nur daran für die Zukunft reifen und wachsen können. Auf in ein buntes neues Jahr mit heiterer Gelassenheit und weiteren Begegnungen.