Agiles Führungshandeln: Lippenbekenntnis oder tiefe Überzeugung

Die meisten Führungskräfte und Mitarbeiter verfügen heute über eine Vielzahl an fachlichen Weiterbildungen, Studienabschlüssen und gegebenenfalls Doktortitel.

Ihre horizontale Entwicklung ist grandios ausgebildet – was fehlt ist die vertikale Entwicklung, die bestückt ist mit unterschiedlichen Erfahrungen aus unterschiedlichen Kontexten und die unsere persönliche kognitive Reife ausmacht.

 

Wollen wir eine offene, konstruktive und agile Unternehmenskultur etablieren, benötigen wir die Anerkennung und Selbstreflektion des Grundsatzes: „Wir sehen die Dinge so, wie wir sind und nicht wie die Dinge wirklich sind“ (= konstruktivistisches Denken). Wir verinnerlichen also die Situation, dass jeder Mensch sich seine Wirklichkeit selbst bildet und es keine Objektivität gibt. Verinnerlichung heißt: mehr als darüber Bescheid zu wissen. Es gibt eine nicht geringe Anzahl von Menschen, die sehr gut über viele Dinge Bescheid wissen und darüber sogar Abhandlungen referieren könnten. Tief im Inneren und durch Haltung sichtbar sind diese Überzeugungen aber trotzdem nicht.

 

FAZIT:  Es kann keine eine „Wahrheit“, Lösung oder Meinung geben, sondern immer nur eine eigene Sicht auf die Welt. Dabei ist davon auszugehen, dass kein Teil ohne sein Gegenteil gedacht werden kann. Stabilität also nicht ohne Flexibilität, Unabhängigkeit nicht ohne Verbundenheit, Sicherheit nicht ohne Risiko – also immer ein „sowohl als auch“. Jemand, der diese Haltung und Überzeugung lebt, geht automatisch wertschätzender mit den Perspektiven und Meinungen anderer Menschen um. Doch nur sehr wenige Menschen sind wirklich und aus tiefer Überzeugung zu so viel „Großzügigkeit“ bereit. Die absolute Mehrzahl belässt es beim Lippenbekenntnis oder bestreitet sogar das gleichberechtigte Nebeneinander von unterschiedlichen Perspektiven. 

 

TIPP: Wer ein agiles Führungshandeln ermöglichen und etablieren will, muss mit Menschen arbeiten, die bereit sind, eigene Werte, Vorstellungen und Ziele auf den Prüfstand zu stellen. Führungskräfte müssen zukünftig die Komplexität von Situationen akzeptieren, Respekt vor individuellen Unterschieden haben und die Facetten der subjektiven Wahrnehmung zumindest reflektieren können.

 

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