Unternehmen funktionieren wie Gehirne

Zukunftsfähige Unternehmen und unser Gehirn haben eines gemeinsam: Beide sind in der Lage, wenn sie optimal funktionieren oder man sie optimal aufstellt, sich rasch an veränderten Bedingungen anpassen zu können.

 

Äußere Faktoren konfrontieren uns mit immer mehr Komplexität und sind ständig in sich verändernder Bewegung. Das bedeutet, dass die innere Organisation sich immer wieder neu anpassen muss. Auch das menschliche Gehirn arbeitet auf diese Weise, wenn es seine neuroplastischen Möglichkeiten nutzt. Für die wachsenden unternehmerischen Anforderungen bringt unser Gehirn grundsätzlich die optimalen Voraussetzungen mit.

 

Heute bestätigt uns die Gehirnforschung, dass sich Nervenzellen im Gehirn ein ganzes Leben lang neu bilden und vernetzen können. Dies ist Voraussetzung für die Vielzahl von Faktoren, die zusammengenommen die mentale Agilität ausmachen. Dazu gehören Selbstregulation, Kreativität, Resilienz und fluide Intelligenz, also die Fähigkeit zu lernen, Muster zu erkennen und Probleme zu lösen. Ist es nicht genau das, was wir heute in den Unternehmen brauchen? - Die Freude an Veränderung und das Lösen neuer Herausforderungen.

 

Warum aber funktioniert dies nicht? Hierzu beschreibt Axel Esser, dass sich die mentale Agilität eines Individuums meist im Spannungsfeld von zwei Polen befindet. Auf der einen Seite neigt das Gehirn zum Denken in Automatismen und eingefahrenen Pfaden, d.h. unsere Konditionierungen sind uns auf bequeme Art wichtig. Andererseits sind wir aber auch neugierig auf Abwechslung, dies ist zumindest tief in uns angelegt und wahrscheinlich eher über die Jahre verschüttet. Genau dies müssen wir wieder heben und fördern.

 

FAZIT: Wir müssten also in den Unternehmen Rahmenbedingungen schaffen, wo der „bequeme“ Automatismus – „es ist alles vorgegeben“ (Prozesse, starre Strukturen, standardisierte Abläufe) - zurückgedrängt und die Neugier und das gemeinsame Lernen gefördert wird.

 

TIPP: Lern- und Kulturformate, wie z.B. Denkfabriken, Meta-Dialoge, Entwicklungswerkstätten oder eine begleitende Feedback-Kultur ermöglichen Unternehmen und Mitarbeitern neue Erfahrungen zu machen und ihre mentale Agilität wiederzuentdecken. Ein lohnenswerter Weg für eine breite Förderung der so wertvollen und gebrauchten geistigen Potenziale der Mitarbeiter.